Hyper Converged Infrastructure (HCI) spielt eine zunehmend wichtigere Rolle im Rechenzentrum. HCI-Lösungen integrieren Server-, Speicher- und Netzwerk-Komponenten sowie Virtualisierungs- und Management-Software in einem System. Sie sind flexibel skalierbar, senken die Kosten und vereinfachen die Verwaltung.
Der Nutzen von hyperkonvergenten Lösungen wird ersichtlich nach einem Blick auf die aktuelle Situation in vielen mittelständischen Unternehmen: Dort existieren in den Rechenzentren oft Server, Storage-Systeme, Netzwerk von unterschiedlichen Herstellern nebeneinander- mit verschiedenen Betriebssystemen, Management-Software oder Netzwerkprotokollen. Die IT-Abteilung hält diese heterogene System-Landschaft mit hohem Aufwand am Laufen. Denn die Integration der Lösungen etwa durch Inkompatibilitäten wird wegen vieler Updates und Patches im Lauf der Zeit immer schwieriger.
Folgen dieser uneinheitlichen Infrastruktur sind nicht nur höhere Kosten und eine mangelnde Flexibilität, sondern sie bindet auch Ressourcen, die für zukunftsweisende digitale Projekte fehlen. Eine Hyper Converged Infrastructure (HCI) schafft hier Abhilfe. Die Marktzahlen belegen deren Relevanz. Der Absatz für entsprechende Lösungen stieg in den letzten Jahren enorm. Ein Beispiel: Den Marktforschern von IDC zufolge wurden im zweiten Quartal 2019 weltweit HCI-Systeme im Wert von mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Was verbirgt sich hinter HCI?
Aus Converged wird Hyperconverged
Ein Schritt in Richtung HCI und einer einfacheren IT-Administration ist/war zunächst das Konzept der konvergenten Infrastruktur (Converged Infrastructure). Diese Lösungen vereinen Rechner, Server, Storage und Netzwerk in einem Gehäuse oder einer Box, die sich zentral verwalten lässt. Hardware und Software der Produkte sind vorkonfiguriert und stammen von einem einzigen Anbieter. Einsatzgebiete können der Betrieb von VDIs mit virtuellen Desktops, eine Datenbank oder auch eine spezifische Anwendung sein. Eine konvergente Infrastruktur kann teilweise virtualisiert sein, muss aber nicht. Problem: Durch die Bindung an einen Hersteller ist es beim Einsatz von Converged Infrastructure nahezu unmöglich, die vorhandene Infrastruktur zu integrieren.
HCI oder hyperkonvergente Infrastrukturen gehen noch einen Schritt weiter, da sie konsequent auf die Virtualisierung von Server, Storage und Netzwerk sowie eine Software-zentrierte Architektur setzen. Es gibt sie auch als einzelne Appliance, die alle notwendigen IT-Ressourcen in einem Gerät bündelt. Da HCI den Fokus auf virtuelle Maschinen und Anwendungen legt, können Firmen damit ihre Workloads von der physischen Infrastruktur entkoppeln. Die Virtualisierung-Software abstrahiert die zugrunde liegenden Ressourcen, fasst sie in Pools zusammen und weist sie dann in virtuellen Maschinen oder Containern dynamisch ausgeführten Anwendungen zu.
Darüber hinaus bietet HCI zusätzliche Funktionen wie Deduplizierung, Datenkomprimierung für den Transport über das Netzwerk, Backup & Recovery oder WAN-Optimierung. Die Lösungen enthalten zudem Gateways zur Cloud-Anbindung oder lassen sich in ein Disaster-Recovery-Konzept einbetten, das mehrere Rechenzentren umfasst. Die Verwaltung und Steuerung der gesamten IT erfolgt bei HCI über eine zentrale Software-Plattform, meist in Form eines Web-Frontends.
Die Vorteile von HCI
Hyperkonvergente Systeme schaffen eine konsolidierte, zentral verwaltete Umgebung und bieten einige Vorteile:
Flexibel und skalierbar: Da sich Ressourcen (Server, Storage, Netzwerk) bei Bedarf einfach hinzufügen lassen, können Firmen flexibel und agil auf neue geschäftliche Anforderungen reagieren.
Hoch verfügbar: Eine Hyper Converged Infrastructure besteht im Regelfall aus einem Cluster mit mindesten zwei Systemen. Fällt ein Server aus, springt der zweite ein. Die Verfügbarkeit erhöht sich weiter durch die Konzentration auf virtuelle Maschinen.
Einfachere Verwaltung: Da HCI alle erforderlichen IT-Ressourcen konsolidiert, fallen die herkömmlichen IT-Silos weg. Administratoren können sämtliche Ressourcen und die darunterliegende Hardware in der Verwaltungskonsole auf einen Blick sehen. IT-Teams benötigen keine Spezialisten mehr für die einzelnen Aspekte des Rechenzentrums (Server, Storage, Netzwerk), sondern ein Mitarbeiter kann die HCI-Umgebung problemlos steuern und alle Ressourcen provisionieren. Dank Automatisierung lassen sich viele Aufgaben schnell und auf Basis vorhandener Richtlinien erledigen.
Sicherheit von Daten: Backup, Restore und Disaster Recovery sind fester Bestandteil von HCI. Damit ist für die nötige Datensicherheit im Geschäftsalltag gesorgt, zusätzliche Investitionen für entsprechende Systeme entfallen.
Kosten sinken: HCI senkt die Investitionskosten, weil Firmen keine zusätzlichen Komponenten wie Speicher-Systeme oder SAN Switche mehr benötigen; hinzu kommen niedrigere Administrations-, Betriebs- und Lizenzkosten. Teure Spezialhardware entfällt, da auch vorhandene Software und x86-Server als Basis dienen können. Damit steht eine größere Vielfalt an Hardware zur Verfügung, und Firmen werden unabhängiger von einzelnen Hardware-Anbietern.
Effizient: Dank Deduplizierung und Komprimierung von Daten reduziert HCI die Anforderungen an Speicher, Bandbreite und IOPS.
Leistungsstark: Da sich die IT-Ressourcen einer HCI in einem Pool bündeln lassen, liefern sie garantierte Leistung für viele Anwendungen. Zudem ist es durch die Virtualisierung möglich, einzelnen Workloads Ressourcen bei Bedarf gezielt zuzuweisen.
Es kommt auf die Anforderungen an
Die Auswahl der HCI-Lösung ist abhängig von den Anforderungen und dem Einsatzzweck im Unternehmen. Dient das Komplettpaket als Basis für spezifische Szenarien wie Server-Virtualisierung, VDI, Big-Data-Analytics oder die Anwendungsentwicklung? Vereinfacht das HCI-System in kleineren und mittelständischen Unternehmen mit wenig IT-Manpower oder Außenstellen die Verwaltung der IT-Infrastruktur? Oder transformieren große Unternehmen damit ihre Rechenzentrumsumgebung?
HCI eignet sich grundsätzlich für eine große Bandbreite an Anwendungsbereichen, von geschäftskritischen Anwendungen über virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) bis zu Disaster Recovery, internen und externen Cloud-Szenarien, DevOps und containerisierten Anwendungen. Es bleibt spannend.
Lenovo ThinkAgile HX Series mit Nutanix
Ein Beispiel für eine HCI-Lösung ist die ThinkAgile HX Series von Lenovo. Sie verbindet die zuverlässigen und skalierbaren Server von Lenovo mit der Software von HCI-Pionier Nutanix und wurde für den einfachen Betrieb in Scale-Out-Clustern entwickelt. Die Lenovo ThinkAgile HX Series löst IT-Silos auf und reduziert damit die Server-, Speicher- und Virtualisierungs-Komplexität in Rechenzentren aller Größen. Weitere Informationen zu den Lenovo ThinkAgile HX und weiteren Lenovo Servern finden Sie hier.
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Ich bin Sebastian Wiedemann aus dem HCD Vertriebsteam. Ich berate Sie gerne oder helfe Ihnen bei Fragen weiter. Sie erreichen mich telefonisch unter +41 58 590 110-0 oder per Kontaktformular.
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